Meilensteine muss man feiern!
Lehrabschlussfeier EIT.aargau
Der EIT.aargau lud dieses Jahr die drei Bestplatzierten aus den Fachrichtungen Elektroinstallateure EFZ und Montage-Elektriker EFZ zu einer Feier ein. Diese fand am 30. Juni 2021 im kleinen Rahmen im Foyer des Elektro-Ausbildungszentrum in Aarau statt.
Die bestplatzierten Elektroinstallateure EFZ und Montage-Elektriker EFZ umrahmt von Christoph Schmidmeister und Thomas Keller
Thomas Keller, Präsident EIT.aargau, war glücklich, dass endlich wieder eine Lehrabschlussfeier durchgeführt werden konnte, wenn auch nur im kleinen Rahmen, nachdem 2020 alle Feierlichkeiten wegen Corona abgesagt werden mussten. «Meilensteine im Leben muss man feiern», sagte er, als er die rund 30 anwesenden Lehrabgänger, Vorstandsmitglieder und beide Vertreter der Berufsschulen Aarau und Brugg begrüsste. «Gute Leistung soll anerkannt und mit Freunden und Familie gefeiert werden.» Die Lehrabschlussfeier sei der Abschluss eines Lebensabschnittes und gleichzeitig ein schöner Start ins Berufsleben.
Text und Bilder Eveline Frei
Lehrabschlussfeiern gab es früher nicht
Dass der Lehrabschluss aber nicht immer gefeiert wurde, habe er mit Erstaunen festgestellt, als er im Archiv des Verbandes nach entsprechenden Aufzeichnungen suchte. Auch sein Vater konnte sich an keine Feier bei seinem Lehrabschluss im Jahr 1950 erinnern, genauso wenig wie die späteren Jahrgänge bis ins Jahr 1985. Die Aufzeichnungen von 1985 hätten aber gezeigt, dass bereits damals rund acht Prozent der Elektroinstallateure die Prüfungen nicht bestanden hätten. Eine Konstante, die über die Jahre gleichgeblieben sei.
Erschwerte Ausbildungsbedingungen
Im Jahr 2021 haben im Aargau 136 Elektroinstallateur/innen EFZ und 40 Montage-Elektriker/innen EFZ die Berufslehre erfolgreich abgeschlossen. Für die jungen Berufsleute seien die Bedingungen während der Lehrzeit wegen den Corona Hygiene- und Schutzmassnahmen nicht immer einfach gewesen, so Thomas Keller. Homeoffice, Maskentragen bei der Arbeit, die Kontrollen durch die Suva oder etwa die Kontaktquarantäne hätten die Arbeit und das Lernen oft erschwert.
Die etwas andere Feier
Thomas Keller freute sich, dass er wenigstens, der «Crème de la Crème» des Abschlussjahrganges 2021, wie er die drei Bestplatzierten der beiden Ausbildungsgänge nannte, eine kleine Feier bieten konnte. Da aufgrund der Corona-Beschränkung nicht alle erfolgreichen Lehrabgängerinnen und Lehrabgänger eingeladen werden konnten, werde der Verband ihnen in den nächsten Tagen per Post ein kleines Geschenk überreichen.
Viele Wege führen zum Elektroinstallateur EFZ
Nach der Diplomübergabe lud der Präsident zum Apéro und gemütlichen Beisammensein. Zeit, um sich an die Tage im Berufsbildungszentrum zu erinnern und Anekdoten auszutauschen. Matthias Nyffenegger etwa, der die Lehre als Elektroinstallateur EFZ mit der Bestnote abschloss, beeindruckte seine Mitschüler und Lehrer mit seinen Leistungen. An den Abschlussprüfen waren die Experten erstaunt, dass er die Schraubenlöcher vorbohrte und seine Mitschüler, dass er noch vor Ablauf der Zeit seine Arbeitsfläche mit dem Staubsauger reinigte. Der gelernte Schreiner mit acht Jahren Berufserfahrung wechselte nach der abgeschlossenen Weiterbildung zum Fertigungsspezialisten den Beruf, um seinem Vater im Kleinbetrieb Nyffenegger Elektro AG in Windisch unter die Arme zu greifen. In nur zwei Jahren absolvierte er die 4-jährige Berufslehre zum Elektroinstallateur EFZ. «Jetzt werde ich erst einmal im Betrieb meines Vaters weiterarbeiten», so Matthias Nyffenegger.
Stolze Berufsleute, die gern auf Ihre Ausbildung zurückblicken
Die Erleichterung über die bestandene Lehrabschlussprüfung war in den glücklichen Gesichtern der Absolventen zu sehen. Es war aber auch spürbar, dass sie die Ausbildung genossen haben und gern an den einen oder anderen Streich zurückdenken, den sie einander oder dem Berufsschullehrer gespielt haben. Christoph Schmidmeister, Leiter EAZ/QV-Obmann, der seinerzeit 1985 die beste praktische Prüfung als Elektromonteur ablegte, sagte ganz spontan: «Ich würde mich sofort wieder für diesen Beruf entscheiden.»
Extrem gefragte Berufsleute
Die jungen Berufsleute verfügen alle über eine Anschlusslösung. «Elektroinstallateure und Montage-Elektriker werden momentan händeringend gesucht», so Thomas Keller, Geschäftsführer und Inhaber von Erhard Keller AG. «Obwohl jedes Jahr zahlreiche junge Berufsleute die Lehre erfolgreich abschliessen, finden wir einfach nicht genügend Fachleute.» Daher auch sein Aufruf an die jungen Berufsleute: «Bleibt auf eurem Beruf und bildet auch weiter!»