106. Generalversammlung von EIT.aargau
«Nach 15 Jahren ist Flasche leer»
Nach 15 Jahren an der Spitze des EIT.aargau, vormals VAEI, trat Thomas Keller am 8. April 2022 an der GV in Zofingen als Präsident zurück. Die 109 Anwesenden und 40 Stimmberechtigen wählten einstimmig und mit grossem Applaus Gaetano Salonia zu seinem Nachfolger. Ein hochprozentiger Anlass!
«Es ehrt mich, so viele Mitglieder, Gäste und Freunde des Verbandes zu begrüssen», erklärte Thomas Keller, noch Präsident von EIT.aargau. Der Verband habe bewegte Jahre hinter sich, nicht nur wegen der Coronavirus-Pandemie. 2020 sei die Namensänderung von VAEI zu EIT.aargau vollzogen worden. Auch wenn häufig noch Erklärungsbedarf bestehe, so sei der Namenswechsel ein wichtiger Schritt zu einem einheitlichen schweizweiten Auftritt des Berufsverbandes gewesen. Dennoch, «wichtig ist aber, was wir machen», so Thomas Keller. «Wir machen super Arbeit und haben Top-Lehrlinge!» Zudem seien dieses Jahr gleich drei Elektrofirmen für den Aargauer Unternehmenspreis nominiert.
Bewegte Jahre hinter sich
Nachdem 2021 die GV nur schriftlich durchgeführt werden konnte, sei dieses Jahr umso mehr los gewesen. Einen Tag vor der aktuellen GV habe eine Delegation aus dem Libanon unter der Leitung von Paul Knoblauch, alt Rektor Berufsschule Aarau, das Ausbildungszentrum EAZ in Aarau besucht, um sich über das Berufsbildungssystem und die Unternehmenslandschaft zu informieren. Und heute sei es das letzte Mal, dass er die GV präsidiere. Selbstironisch meinte er: «Nach 15 Jahren ist Flasche leer», in Anlehnung an die berühmte Aussage des Ex-Fussballtrainers vom FC Bayern-München, Giovanni Trapattoni: «spielt wie Flasche leer». Eine Steilvorlage für die weiteren Redner.
Grussworte und Unverständnis von EIT.swiss
Der Zentralpräsident von EIT.swiss, Michael Tschirky, konterte seine Aussage «leere Flasche» mit den Worten: «Du bist keine leere Flasche. Du steckst voller Ideen». Danach informierte er über die wichtigsten Änderungen für Elektrounternehmen, insbesondere über
das Sicherheits- und Gesundheitskonzept, das seit 01.01.2022 in Kraft sei und das er als «Humbug» bezeichne. Man dürfe ihn diesbezüglich gerne wörtlich zitieren, fügte er an. Aktuell sei der Verband im Gespräch mit der Suva, «um eine Lösung zu finden und etwas Vernünftiges zu erarbeiten». Jedoch ermahnte er die Mitglieder, sich bis dahin an die neue Vorschrift zu halten, denn die Suva würde entsprechende Kontrollen durchführen. Gleichzeitig deutete er seinen Abgang als Zentralpräsident von EIT.swiss an.
Hochprozentiges vom AGV und EIT.baselland
Urs Widmer, Geschäftsführer AGV, gratulierte dem Verband zu seinen Bemühungen in der Berufsausbildung und dem jeweils tollen Auftritt an der alle zwei Jahre stattfinden Aargauischen Berufsschau: «Der Nachwuchs entscheidet darüber, ob wir weiterbestehen können!» Zum Schluss überreichte er dem abtretenden Präsidenten und seinem designierten Nachfolger je eine Flasche Habsburger Eigenbrand. Einen hochprozentigen Gruss gab es auch vom EIT.baselland. Der Präsident, Tobias Schäfer, überreichte Thomas Keller mit einer Anekdote einen Brand aus dem Baselland.
Wechsel, die gut sind
Aufgrund seines Rücktritts werde auch sein Platz frei in der Paritätischen Kommission für die Elektro- und Telekommunikations-Installationsbranche des Kantons Aargau, fuhr Thomas Keller fort. Sein Nachfolger, Viktor Stutz von Bruno Stutz AG in Berikon, habe ihn schon zuvor vertreten. Es gebe eben «Wechsel, die gut sind und funktionieren.» Seinen Platz im Vorstand wird künftig David Müller, Thut Elektro AG, übernehmen.
Neuer Präsident und neuer Ehrenpräsident
Zügig ging es durch die Traktanden. Alle Geschäfte wurden einstimmig angenommen und verdankt und dem Vorstand die Entlastung für die Geschäftsführung erteilt. «Wechsel sind nicht einfach», summierte Gaetano Salonia, Inhaber/Geschäftsleiter von Elektro Lüscher & Zanetti AG in Muhen, nachdem er mit grossem Applaus zum neuen Präsidenten von EIT.aargau gewählt wurde. Es gehe aber darum, dass der Verband weiterlebe. Er dankte den Mitgliedern für ihr Vertrauen und freue sich auf die Herausforderung. Danach schlug er vor, Thomas Keller für seine Leistungen für den Verband und seine Mitglieder zum Ehrenpräsidenten zu ernennen, was die Anwesenden einstimmig bestätigten.
Gastreferat
Als der Boswiler Simon Koch, Elektroinstallateur und amtierender Europameister, zum Ende des formalen Teils über seine Erlebnisse an den EuroSkills 2021 in Graz berichten wollte, versagte der Beamer seinen Dienst und es konnte keine Bilder gezeigt werden. Mit Pannen kannte er sich aus. Laut seinen Ausführungen ereignete sich während des Wettbewerbs just beim Programmieren der Anlage ein kompletter Stromausfall, der mutmasslich durch einen Teilnehmer verursacht wurde. Simon Koch liess sich damals wie heute nicht aus der Ruhe bringen und die Anwesenden lauschten gespannt seinen Ausführungen.
Text: Eveline Frei, Bilder: Romeo Basler