109. Generalversammlung des EIT.aargau
Weichenstellung für die Zukunft mit ambitioniertem Bauvorhaben
Der EIT.aargau hat Grosses vor – und das zeigte sich nicht nur in den festlichen Räumen des Kultur- und Kongresshauses in Aarau, wo die 109. Generalversammlung des Elektroverbands stattfand. Im Zentrum der diesjährigen Versammlung stand neben dem Rückblick auf ein ereignisreiches Verbandsjahr insbesondere ein zukunftsweisendes Bauprojekt am Standort Aarau – ein klares Zeichen für Wachstum und Engagement in der Berufsbildung.
Fotos: Matthias Luggen
Bericht: Manuel Nyffenegger
Präsident Gaetano Salonia eröffnete die Versammlung mit herzlichen Worten und begrüsste nebst den zahlreichen Mitgliedern auch prominente Gäste aus Politik und Verbandsspitze: Thomas Keller, Präsident des Zentralvorstands von EIT.swiss, Martin Häberling, Präsident des EEV, Urs Widmer, Geschäftsführer des AGV, sowie Aarau’s Vize-Stadtpräsident Werner Schib.
In seinem Jahresrückblick erinnerte Gaetano Salonia an Meilensteine wie die Durchführung der Generalversammlung von EIT.swiss in Baden mit über 1’000 Teilnehmenden sowie die erfolgreiche Lehrabschlussfeier in Wettingen. Auch die traditionelle Verbandsreise – diesmal nach Sizilien – trug zum Gemeinschaftsgefühl bei. Zentrale Themen wie die Revision der Bildungsverordnung zeigten, dass die Anforderungen an die Bildungsinfrastruktur steigen – mehr Lernende brauchen mehr Raum und mehr Fachkräfte.
Mit Blick in die Zukunft kündigte der Präsident eine personelle Aufstockung sowie das Engagement an der kommenden Aargauischen Berufsschau und der Regionalmeisterschaft in Aarau an – letzteres wird medienwirksam auch über Social Media begleitet. Dem Vorstand sprach er grossen Dank für dessen tatkräftige Unterstützung aus.
Berufsstolz, Perspektiven und politische Einblicke
Thomas Keller würdigte als Ehrenpräsident des EIT.aargau die geleistete Arbeit des gesamten Vorstands und betonte die Bedeutung des Berufsstolzes und der Vorbildfunktion in der Elektrobranche. In seinem Referat gab er zudem Einblicke in bildungspolitische Entwicklungen auf Bundesebene und laufende Gespräche mit Gewerkschaften.
Martin Häberling, Präsident des EEV, beleuchtete in seinem Grusswort die wirtschaftliche Stärke des Verbandes mit über 1’000 Mitgliedern und einem Gesamtumsatz von fast einer Milliarde Franken. Besonders hervor hob er die Schweizer Fachmesse electro-tec, die mit zahlreichen Ausstellern und Innovationen in Bern bevorsteht.
Urs Widmer, Geschäftsführer des AGV, erinnerte an die Bedeutung von Traditionen und warb für eigenständiges Denken – auch in Zeiten von künstlicher Intelligenz. Schweizer Werte wie Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Qualität seien auch das Fundament des Erfolgs in der Elektrobranche.
Stellvertretend für die Gastgeberstadt würdigte Vize-Stadtpräsident Werner Schib das Engagement des Verbands für den Standort Aarau und kündigte in seiner Rede an, dass die Stadt das geplante Bauvorhaben aktiv unterstützen wolle – ein deutliches Zeichen der Wertschätzung.
Solide Geschäfte und wichtige Entscheide im statutarischen Teil
Im Anschluss an die Grussworte leitete Präsident Gaetano Salonia zum statutarischen Teil der Versammlung über. Ohne Einwände wurden das Protokoll der letztjährigen Generalversammlung, sämtliche Jahresberichte sowie die Verbandsrechnung mit Decharge einstimmig genehmigt. Der EIT.aargau ist schuldenfrei unterwegs – ein Ergebnis solider Verbandsführung und ein stabiles Fundament für kommende Projekte.
Jürg Rubin Präsident der paritätischen Kommission Elektro- und Telekommunikation des Kantons Aargau stellt sich vor. Diese setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern der Arbeitgebenden und Arbeitnehmenden zusammen und überwacht die Einhaltung des Gesamtarbeitsvertrags.
Aus der Bildungskommission informierte David Müller über bevorstehende Veranstaltungen und präsentierte einen Vorschlag zur Umsetzung des an der letzten GV beschlossenen Einführungstags für Lernende im ersten Lehrjahr. Zudem stellte er einen konkreten Antrag zur künftigen Finanzierung der Expertenentschädigungen vor, der eine moderate Erhöhung der Mitgliederbeiträge vorsieht. Die Mitglieder werden in den kommenden Wochen digital über diesen Vorschlag abstimmen.
Auch der Budgetvorschlag für das Jahr 2025, der den Mitgliedern vorab zugestellt wurde, wurde einstimmig angenommen. Eine Änderung der Statuten – der Wegfall der Kategorie der Freimitglieder – erfolgte in Anlehnung an den Dachverband EIT.swiss.
Zum Abschluss dieses Traktandums übernahm erneut Gaetano Salonia das Wort, um neue Mitarbeitende und Experten willkommen zu heissen sowie langjährige Weggefährtinnen und -gefährten in den wohlverdienten Ruhestand zu verabschieden – mit Dank, Respekt und einem herzlichen Applaus.
Neues Ausbildungszentrum für die Elektrobranche geplant
Ein zentrales Traktandum der Generalversammlung widmete sich der dringend benötigten Erweiterung der Ausbildungsräume beim EIT.aargau. Peter Jaggi und Christoph Schmidmeister erläuterten die aktuelle Raumsituation: Für die mittlerweile über 860 Lernenden stossen die bestehenden Kapazitäten zunehmend an ihre Grenzen. Als kurzfristige Lösung konnten vorübergehend geeignete Kursräume in Lenzburg gefunden werden.
Langfristig jedoch plant der Verband einen Neubau am heutigen Standort in Aarau, an dem der EIT.aargau bereits seit den 1970er-Jahren verankert ist. Architekt Matthias Grüter, Mitinhaber der Bäni + Lüscher AG, präsentierte ein überzeugendes Konzept für eine moderne, kompakt gebaute Ausbildungsstätte. Im Mittelpunkt stehen grosszügige Werkstätten und Lernräume, die den Bedürfnissen junger Berufsleute gerecht werden und ein inspirierendes Umfeld für deren Ausbildung schaffen.
Der Entwurf erfüllt höchste energetische Standards und ermöglicht eine effiziente Nutzung des vorhandenen Areals. Die geplanten Baukosten belaufen sich auf rund fünf Millionen Franken – eine Investition in die Zukunft der Berufsbildung und in die Positionierung des EIT.aargau als Ausbildungsstandort von kantonaler Bedeutung.
Die Mitglieder zeigten sich vom Projekt überzeugt: Der beantragte Planungskredit in Höhe von 150’000 Franken wurde einstimmig genehmigt – ein klares Votum für Fortschritt und Perspektive.
Feierlicher Abschluss mit Musik und Kulinarik
Nach der erfolgreichen Generalversammlung dankte Präsident Gaetano Salonia allen Teilnehmenden für ihr Vertrauen und Engagement und lud zum gemeinsamen Apéro ein. Den krönenden Abschluss bildete ein stilvolles Galadinner mit musikalischer Begleitung – ein gelungener Schlusspunkt eines Abends, der nicht nur Rückblick, sondern vor allem Aufbruch bedeutete.